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Abteilung Öffentlichkeitsarbeit

Mörfelden-Walldorf 22.-24.04.05
Text und Bilder von Michael Gruß

Auf Einladung der Schiffs-Modellbau Arbeitsgemeinschaft Walldorf e.V. hat der AK füNf am 23./24.04.05 vor breitem, im Modellbau nicht unkundigem Publikum fremotypischen Verkehr mit seinen üblichen Zutaten präsentiert. Darüber hinaus konnten die Besucher sehen, was im Maßstab 1:160 alles möglich ist.
Aus Platzgründen kamen nicht alle verfügbaren Streckenmodule zum Einsatz. Ebenso konnte auf einen zweiten Schattenbahnhof verzichtet werden. Das einziges Problem war beim Aufbau zu lösen, da unsere CAD - Software am Eingang unserer Schnecke mehr Platz berechnet hatte als tatsächlich da war. Durch Austauschen einiger Module konnte dieser Punkt aber gelöst werden.
Dank der für unsere Zeit typischen Öffnung des Bahnverkehrs konnten wir ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes, aber realistisches und vorbildorientiertes, Bild bieten. So konnten auch wir Teilnehmer uns neue optische Reize und andere Verkehre als auf den bisherigen Treffen mit unseren bewährten Betriebsstellen gönnen.

Der morgendliche Schotterzug RC 87151 vom Hafen begann mit einer reinrassigen grünen Garnitur der Westfälischen Almetalbahn. Christian Martens stellte die akkurat und detailiert umlackierte Lok auf Basis der BR 232 vor den entsprechenden Fc-Wagen zur Verfügung. Unterwegs wurden in Reitershausen vom Steinbruch der "Hartsteinwerke Schütt" weitere Wagen beigestellt, so dass ab dort die maximale Länge ausgenutzt wurde. Auch hier waren wieder diverse Umlackierungen (z.B. der RSB Logistics) zu bewundern.

Nicht planbare Betriebserschwernis: Ein Trafo auf großer Fahrt. Wie im echten Leben waren etliche Rangiermanöver notwendig, damit das Monstrum schließlich seinen Weg vom Hafen bis zur Fördertechnik nehmen konnte.

Zur besseren Koordinierung von sogenannter "Binnenfrachten" stand die 1. Auflage unserer Gelben Seiten mit lückenloser Dokumentation, bei welcher Betriebsstelle man was beziehen kann, zur Verfügung.
Ein Großtrafo war dort zwar noch nicht enthalten. Aber nach der spontanen Idee, den imposanten Tragschnabelwagen mit ebendiesem Ladegut, selbstverständlich mit passendem LÜ-Begleitwagen und Gerätewagen, zu zeigen, wurde nicht lange gefackelt. Einfach mal probieren. Und wie bei Übernahme von Spotverkehren durch Privatbahnen üblich, konnten immer wieder andere Triebfahrzeugbaureihen und andere EVU's beobachtet werden. Auf der von einer V 100 der EBF (Eisenbahnbetriebe Frankental) gezogenen und einer weiteren geschobenen Probefahrt galt das Hauptaugenmerk dem Lichtraumprofil, wo wir hinsichtlich der Telegrafenmasten in Heijos und Christians Bögen Bedenken hatten, sowie dem leichten Gefälle zu den Verladeanlagen in Hinnrichshafen. Im Regelbetrieb ab Fördertechnik kamen dann die 232 der WAB sowie eine echte Doppeltraktion (ein Triebfahrzeugführer steuerte mit einem FRED die Motoren zweier Loks) aus SNCF-Fret Typ 461 (selbstverständlich mit unterschiedlichen Betriebsnummern) zum Einsatz. Stilecht wurde in Reitershausen umgesetzt und nach Fördertechnik geschoben, selbstverständlich nur mit Hg 30 km/h. Dort passte die Schwertransporteinheit gerade so auf das eine Gleis, die Begleitwagen fanden auf dem kürzeren Gleis ihren Platz.

Neben Kohle, Schotter, Schrott und Stahl wurde in Hinnrichshafen auch jede Menge Holz umgeschlagen. Mit einem "bunten" Zug der Staatsbahn ging es dann nach Frankental, wo die Wagen sortiert wurden um schließlich mit einem Privatbahn-Zug ihr Ziel zu erreichen.

Kommen MaK - Lokomotiven der SNCF-FRET beim Vorbild seit 31.01.05 vor den zwischen Lauterbourg und Ludwigshafen für BASF mit Kesselwagen verkehrenden DGS 48234 + 48235 zum Einsatz, so gab's bei uns einen Ganzzug aus Selbstentladern zu bespannen.
In einem auf unser Verkehrsaufkommen gut abgestimmten Fahrplan konnten wir unser übliches, aber doch beträchtliches Abfuhrprogramm abgespulen: Hinnrichshafen wurde mit durchlaufenden Zügen verschiedener Bahngesellschaften bedient; der regionale Güterverkehr um Frankental wurde von einer Privatbahn durchgeführt, während der Personenverkehr von Frankental über Hp Sägewerk (nur für RB, der RE fuhr selbstverständlich durch) bis Reitershausen in der Hand der DB-Regio lag. Hier verdingten sich die VT 643 und 650 sowie 218er mit Dostos + Steuerwagen bzw. mit Silberlingen/Halberstädten im bunten Haribo-Colorado-Mix.

Am Samstag und Sonntag konnten wir Betrieb machen und mit mehr als fünf gefahrenen Fahrplänen haben wir immerhin so viel geschafft wie bei der JHV - und das in nur zwei Tagen!
Vor allem am Samstag hatten interessierten Nachwuchskandidaten aus dem örtlichen Modellbauumfeld die Gelegenheit, einzelne Fahrpläne zu fahren. Damit das Los-Pech den Rangierwütigen nicht nur VT-Pendel bescherte, wurden diesmal jeweils 2 Leistungen unterschiedlicher Art zu einem Dienstplan vereinigt.
Unser besonderer Dank gilt neben den üblichen Organisatoren der SMAW, die leider viel zu selten Jubiläen zu feiern haben dürfte. Insbesondere die Verpflegung "rund um die Uhr", die sowohl zügige Massenhauptmahlzeiten zwischen 2 Fahrplänen als auch einzelne Zwischenmahlzeiten schmackhaft und preiswert bot, hat die sowieso positive Atmosphäre noch verstärkt. Als Fazit können wir festhalten, dass fremo-typischer Betrieb mit hoher Vorbildorientierung, Fahrplan, Wagenkarten und Frachtzetteln auch vor Publikum reibungslos funktionieren kann. Daher sollte die Schneckenform unseres Arrangements keinesfalls so verstanden werden, dass wir uns in ein entsprechendes Haus zurückziehen wollen.
Und so haben wir keine Befürchtungen hinsichtlich Publikumsverkehr, z.B. auf der Jubiläumsveranstaltung 2006.