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Grenzen austesten

Betriebstreffen des AK5 in Groß-Auheim bei Hanau

Von Hartmut Wunderlich und Frank Janson
Bilder von Jörg Hafermann und Michael Gruß

Weitere Bilder von Christian Martens.

Die Ansprüche unserer Gruppe wachsen stetig. Dies betrifft nicht nur die schiere Größe der Arrangements oder die reine Anzahl der Fahrzeuge. Vielmehr richtet sich das Augenmerk zunehmend auf den Spielspaß, also die Zuverlässigkeit von Triebfahrzeugen, die Qualität der Betriebsabwicklung etc. Unter diesem Aspekt scheint es an der Zeit zu sein, uns einige Punkte "ins Stammbuch zu schreiben".

Vom 16. bis 20. Mai 2007 trafen sich die Freunde der Baugrößen 0 und N in der Sporthalle der Limesschule zu Hanau-Grossauheim. Für den AK5 mit seinen NRE-Modulen war dies bereits die dirtte Teilnahme in Folge.
Das Arrangement spiegelte die große betriebliche Vielfalt des AK fueNf wieder: Frankental (Sbf) - Bf Reitershausen - Hp Sägewerk - Bf Karlsruhe Durlach - Schattenbach (Sbf) mit Ein- und Ausfahrsignalen, und die mehr durch den Güterverkehr geprägten und im Zugleitbetrieb befahrene Nebenbahn - Bf Karlsruhe Durlach - Anschl. Hinnrichshafen – Bf Emondsfeld – Boxenem


Von Jahr zu Jahr wird die Halle voller ...

Schattenbach bietet nicht nur viele lange Gleise sondern auch eine zweigleiseige Einfahrt. Und Mali freut sich.

Auch in Durlach macht die Gestaltung rasante Fortschritte. Im Bild verläßt ein Interregio den Bahnhof währen im Hintergrund der AutoZug entladen wird.

Bei der Planung des Arrangements stieß Michael Maleis allerdings doch recht schnell an verschiedene Grenzen: Zum einen die Grenzen der Halle, da durch den gewünschten Hauptbahnbetrieb große Bahnhöfe erforderlich waren. Zum anderen wurden die Grenzen des zur Verfügung stehenden Modulpools erreicht. Ergaben sich auf der Nebenstrecke akzeptable Fahrstrecken, so wurde es auf der Hauptstrecke zum Teil so knapp daß sich Einfahrsignale direkt gegenüberstanden. Dazu zeigte sich beim Verladen der Module, daß die Grenzen der Transportkapazitäten ebenfalls so gut wie erreicht sind. Wenn das Thema Hauptstrecke langfristig ein Erfolg werden soll, wird es mit dem reinen Neubau von Modulen nicht getan sein: Es müssen sich auch weitere Mitstreiter finden, die am Hauptbahnbetrieb interessiert sind und diese Module aufbauen und betreiben.
Einfahrsignale an allen Bahnhöfen sind gut und schön, erfordern aber auch Fahrdienstleiter, die diese bedienen. Wenn dann ein Mitspieler drei Betriebsstellen betreuen muss, wird es schnell hektisch und der Sinn unseres Spiels und auch der Spielspaß bleiben auf der Strecke. Dies umso mehr, wenn neue Mitspieler am Betrieb teilhaben, die auf klare Strukturen angewiesen sind, um sich zurechtzufinden.


Karlsruhe Durlach in der (Teil)-Übersicht.

Michaels Hinterhöfe: Hier die Schrottverladung bei CAB.

Übergabe zum Sägewerk auf den Modulen von Dirk.

Mangels Fahrpersonal mußten Züge spontan ausfallen, was in der Folge zu unklaren Situationen auf der Nebenbahn führte, weil geplante Kreuzungen auf teilweise abenteuerliche Art verschoben werden mussten.
Mit dem Sbf Schattenbach stellt Michael Maleis der NRE-Gruppe einen weiteren leistungsfähigen Schattenbahnhof zur Verfügung, wodurch die Zugdichte auf der Hauptstrecke erheblich höher ausfallen konnte und Karlsruhe-Durlach von vielen Zugbehandlungen entlastet werden konnte.
Die schiere Größe von KA-Durlach verleitet die Planer aber immer wieder dazu, diesen streng nach Vorbild geplanten und gebauten Bahnhof mit viel „Action“ zu überfordern. Diese (für KA-Durlach) nicht vorbildlichen Betriebsabläufe führen dann im Verbund mit der vorbildorientierten Sicherungstechnik und den langen Wegen im Bahnhof schnell zu Verzögerungen im Betriebsablauf.
Fehlt dem Fahrdienstleiter dann die nötige Übersicht über betriebliche Zusammenhänge wie Übergabezeiten von Güterzügen und die dem Fahrplan zugrunde liegenden Umlaufzeiten für Güterwagen, wird schnell eine weitere Grenze erreicht: die „Frustgrenze“ der Betriebsstellen-Besitzer, die auf ein halbwegs planmäßiges Verkehren der Güterzüge angewiesen sind. Wenn dann Fahrplan für Fahrplan an der Nebenbahn Frachten übrig bleiben, weil die Zuglängen oder Wagenmangel die Abfuhr der Güter unmöglich machen, ergibt das „Mecker“ bei den Empfängern.
Wir müssen die Nebenbahn in Zukunft mit einer ausreichenden Wagenreserve bestücken, damit betriebliche Engpässe in anderen Teilen des Arrangements ausgeglichen werden können. Weiterhin müssen die Fahrplan-Unterlagen wichtige Züge besonders hervorheben, um folgenschweren Fehlentscheiden vorzubeugen.
Wir müssen in Zukunft darauf achten, über bestimmte Stellschrauben - z. B. besondere Kennzeichnung von vorrangig zu behandelnden Zügen - den Spielspass für alle Mitspieler zu gewährleisten.


Fahrdienstleiter Heijo hat in Reitershausen alle Hände voll zu tun ...

Begegnung zweier Class66 von ERS und dann kommt auch noch die "RoLa"!

Bedauerlich daß die Freunde solcher Züge nicht auch für die passende Traktion sorgen - so muß immer wieder auf phantasievolle Ersatzbespannungen zurückgegriffen werden.

Auch dieser Regionalbahn-Ersatz erinnerte mehr an Museumsbetrieb denn an modernen Nahverkehr.

Während der CAT 315 noch eifrig verlädt ...

... bereitet man sich am Schüttbunker bereits auf den Feierabend vor.

Grenzwertig war die Anzahl der wirklich für die heutige Eisenbahn tauglichen Reisezugwagen, so das auf diesem Treffen leider wieder alles rollen musste was Räder und Widerstandsachsen hatte. Auch die Qualität etlicher im Reisezugdienst eingesetzter Triebfahrzeuge ließ erheblich zu wünschen übrig. Daß der Pollenflug uns diesnmal ein besonderes Schmutzproblem bescherte konnte niemand ahnen. Dies erklärt jedoch nicht, warum viele Triebfahrzeuge im Güterverkehr weitgehend klaglos liefen, während im Reisezugverkehr schnell auf die (z. T. auch nicht ganz passende) Reserve zurückgegriffen werden musste. Die glaubwürdige Darstellung des modernen Nahverkehrs hatte unter diesen Bedingungen deutlich zu leiden.

Leider kamen auf diesem Treffen etliche Güterwagen ohne Wagenkarten zum Einsatz, was den ordnungsgemäßen Güterversand zum Teil unmöglich machte. Der abgebildete Zug z. B. führe mehrere Fs-z-WAgen mit, von denen aber nur zwei eine Karte hatten. Am nächsten Betriebstag im Emondsfeld führte dies naturgemäß zu Konfusion.
Wir erwarten, daß zukünftig nur Fahrzeuge gemäß der NRE-Empfehlungen zum Einsatz gebracht werden.


Auf der Nebenbahn: Ankunft eines Kohlezuges im Hafen

Übergabe mit belandenen Holzwagen vom Hafen nach Emondsfeld, wo sie weitergeleitet werden.

Die Loks der KleinBahn AG (Hier RAG und EBF in Emondsfeld) hatten die Frachtströme zu jeder Zeit im Griff.

Trotz dieses „durchwachsenen“ Resümees brachte Großauheim 2007 auch wieder jede Menge Spaß, neue Kontakte und nicht zuletzt auch einen neuen Mitstreiter, der gleich vor Ort zwei Strecken-Module in seinen Besitz übernahm. Besonders danken wir allen Aktiven, die dieses Treffen ermöglicht haben. Die familiäre Atmosphäre der letzten Jahre hat – trotz wachsender Teilnehemrzahlen – Bestand. Besonders gelungen war das Mittagessen am Buffet – schnell und gut. Danke an Robin und seine Frau.


Eine Lok der BD AG wurde im Hafen erfolgreich getestet.

Eine V100 der EBF bringt Wagen zur Abstellung nach Boxenem...

... während die Bewohner des Bauernhofes die Sanierung ihres Anwesens besprechen.


Und zum Abschlu?: Landschaft, nix als Landschaft :-)


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11.10.2007